Seminar: Digitale Arbeit und Kapitalismus

Im Sommersemester 2018, das am 09. April startet, bieten Dr. Thomas Allmer (University of Stirling) und ich (Ludwig-Maximilians-Universität München) an der LMU ein Blockseminar mit dem Titel „Digitale Arbeit und Kapitalismus” an. Dieses wird vom 15.-17. Juni 2018 am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung in der Oettingenstr. 67 in München stattfinden.

In diesem Blogbeitrag findet ihr den Seminarplan. Wir veröffentlichen diesen aus vier Gründen:

  1. Im vergangenen Jahr hat sich das Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaft gegründet. Wir wollen Interessierten und Mitgliedern des Netzwerks, aber auch „Außenstehenden“ die Möglichkeit geben an solch kritischen Seminaren teilzunehmen. Dieses Seminar richtet sich primär an Bachelorstudierende des IfKW. Allerdings könnt ihr euch, falls Interesse besteht, bei mir unter Kerem.Schamberger@ifkw.lmu.de melden und an dem Seminar teilnehmen. Es gibt eine begrenzte Zahl von Plätzen für externe Gäste.
  2. Die Veröffentlichung des Seminarplans soll zudem die Transparenz unserer wissenschaftlichen Arbeit erhöhen und Möglichkeiten des Feedbacks geben,
  3. Außerdem regt die Literatur und die Konzeption des Seminars vielleicht zu weiteren ähnlichen Projekten/Lehrveranstaltungen an Universitäten an. Dies ist auch eines der Ziele des Arbeitskreis „Kritische Lehre“ im Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaft, bei dem ihr ebenfalls mitarbeiten könnt.

Aus der Seminarbeschreibung „Digitale Arbeit und Kapitalismus“:

Haben Sie sich schon einmal gefragt: Wo und unter welchen Bedingungen ihr Apple iPhone produziert wird und wie es entsorgt wird? Wieviel ein/e Lieferant/in bei dem Online-Lieferdienst Deliveroo verdient? Was an der Behauptung stimmt, dass Uber und Airbnb lokale Wirtschaftszweige zerstören? Inwiefern Arbeit in Zeiten von Cloudworking und Cloudsourcing prekärer wird? Unter welchen Bedingungen es dem Online-Versandhändler Amazon möglich ist, Waren zu einem deutlich günstigeren Preis als die Konkurrenz anzubieten? Inwiefern Onlineshopping nachhaltig ist und wie es um den ökologischen Fußabdruck von digitalen Medien bestellt ist? Basierend auf einem Kritischen Theorie und Politischen Ökonomie Ansatzes, wird das Blockseminar „Digitale Arbeit und Kapitalismus“ diesen und weiteren Fragen kritisch nachgehen.

Durch das Aufkommen von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wird Arbeit vermehrt digital durchgeführt und ist zugleich einem stetigen Veränderungsprozess unterzogen. Neue Arbeitsformen wie virtuelle und digitale Arbeit sind im Entstehen. Digitale Arbeit ist eine spezielle Form von Arbeit, welche durch digitale Medien vermittelt ist. Obwohl neue Informations- und Kommunikationstechnologien unmittelbare Vorteile für Konsumenten hervorbringen, beinhalten diese einen hohen sozialen und ökologischen Preis. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten von digitalen Medien sind beträchtlich, wenn auch oft unscheinbar und unsichtbar. Die globale Medienindustrie tendiert dazu, digitale Arbeit auszubeuten, damit verbunden sind Risiken für Körper, Geist und Gesundheit der arbeitenden Menschen.

Mit kurzen theoretischen Einführungen und intensiven praxisrelevanten Workshops wird das Blockseminar lokale, nationale und internationale Phänomene wie etwa Gig Economy, digitale Sklavenarbeit, elektronischer Müll, sowie mögliche Alternativen und deren politischen Potentiale näher beleuchten.

Seminarplan (Stand: Februar 2018):

Klicke, um auf Ablaufplan-Digitale-Arbeit-und-Kapitalismus_Stand_07.02.18.pdf zuzugreifen