„Hier hat die türkische Armee auf uns geschossen“ – 12/13.3.18

Die letzten beiden Tage waren zum einen geprägt von der Solidarität mit Afrin und zum anderen von sehr vielen Dissertationsinterviews mit kurdischen Journalisten.

Orteseingang zu Afrin. Fotocredit: Nazim Dastan

Die Situation in der Stadt Afrin ist dramatisch. Auch wenn es einen stetigen Flüchtlingsstrom aus der Stadt gibt, sind immer noch Hunderttausende Zivilisten vor Ort und weigern sich ihre Heimat zu verlassen. Die Wasserversorgung wurde von der türkischen Armee gekappt, jetzt werden im Stadtzentrum Brunnen gegraben, um wenigstens etwas Trinkwasser zu haben. Außerdem kommt es an verschiedenen Stellen zu Bombardements mit Haubitzen, Mörsern und Kampfjets. Diese haben vor allem ein Ziel: die Zivilisten in die Flucht zu zwingen, sodass sich nur noch militärische Einheiten der SDF dort aufhalten. Journalisten, die es gerade noch aus der Stadt geschafft haben, berichten mir aber, dass bis zu 40% der Bevölkerung ausharren werde, komme was wolle. Erschwerend kommt hinzu, dass das Assad-Regime von kurdischen Flüchtlingen Geld für den Eintritt in von ihr kontrolliertes Gebiet zu verlangen scheint. Verifizieren konnte ich diese Informationen allerdings nicht. Außerdem fürchten viele zur syrischen Armee zwangseingezogen zu werden, wenn sie die Gebietsgrenzen überqueren.
Angesichts der dramatischen Lage in Afrin habe ich mich dazu entschieden Interviews und Eindrücke für deutsche Medien zu liefern. So hat der Journalist Nazim Dastan, der sich nach wie vor in der Stadt aufhält, einige Fragen beantwortet, die im Neues Deutschland veröffentlicht wurden. Bezogen auf die zivilen Opfer des türkischen Angriffskrieges sagt er: „Das Avrin-Krankenhaus ist voll mit Zivilisten, die bei den Angriffen verletzt wurden und behandelt werden. Die Medikamente werden knapp. Die Zahl der Verletzten und Toten wurde dokumentiert und an internationale Organisationen weitergegeben. (…) Bisher wurden an die 300 Zivilisten ermordet und 700 verletzt. Ich habe es selbst im Mamata-Gebiet gesehen, wo vor allem alevitische Kurden leben. Dort wurde ein Haus getroffen, in dem eine achtköpfige Familie lebte. Nur eine 18-jährige Frau hat überlebt, alle anderen sind gestorben.“
Eine wichtige journalistische Anlaufstelle ist in Qamischli sowie direkt vor Ort das Information Center of Afrin Resistance. Hier gehen viele Informationen aus erster Hand ein und aus. Diese werden auf Twitter und einer eigens eingerichteten Webseite veröffentlicht. Über meine Facebookseite haben wir am Abend des 13. März einen Livestream gemacht und mit Tanja, einer deutschen Internationalistin, die im Information Center arbeitet, Fragen zur aktuellen Situation beantwortet. Tanja kam erst am Tag davor aus Afrin zurück und noch immer sitzen Mitarbeiter direkt in der belagerten Stadt und berichten.

 

Falls ihr mehr zur Arbeit des Information Centers wissen wollt, findet ihr am Ende dieses Blogbeitrags ein exklusives Interview mit Songül Karabulut, mit der ich für meine Dissertation, aber auch für die deutsche Öffentlichkeit gesprochen habe. Wenn alles klappt, wird es in der morgigen Ausgabe der Tageszeitung Junge Welt veröffentlicht werden. Es wird deutlich, dass es in Rojava nicht möglich ist, als „neutraler“ Beobachter und Wissenschaftler vor Ort zu sein. Zumindest nicht für mich (ganz abgesehen davon, dass es Neutralität nicht gibt). Außerdem bedeutet indifferent in Zeiten der Unterdrückung und Ungerechtigkeit zu sein, sich mit den Herrschenden gemein zu machen und sich an ihre Seite zu stellen. Ob man das nun will oder nicht.

Auch in Qamischli und Umgebung (zum Beispiel in der Nachbarstadt Tirbespi) ist die Situation angespannt. So schießt die türkische Armee seit Tagen immer wieder über die Grenze. Die Geschosse schlagen oft direkt in Dörfern ein. Über Verletzte und Tote liegen mir bisher keine Angaben vor. Am 12. März geht mittags in der Nachrichtenagentur ANHA das Gerücht um, die türkische Armee würde die Grenzmauer an bestimmten Stellen abbauen, um so einen Zugang für militärische Fahrzeuge und Panzer für eine mögliche Invasion zu schaffen. Sofort springen Journalisten (und ich mit ihnen) in ein ANHA-Fahrzeug, um Aufnahmen vor Ort zu machen. Manche von ihnen sind mit schusssicheren Westen, Kameras und Mikrofonen ausgestattet. Unser Fahrer ruft einem Bekannten auf der Straße halb lachend, halb im Ernst zu, er solle seinen Kindern ausrichten, dass er sie liebe. Anschließend dreht er die Musik auf volle Lautstärke und gibt Gas. Wir fahren direkt an die Grenze und währenddessen habe ich genug Zeit mir zu überlegen, ob es eine so gute Idee war mitzukommen. Wir nähern uns dem türkischen Staatsgebiet über die holprige Straße eines Friedhofs (wie passend). Die türkischen Soldaten und ihre Grenzbefestigungen sind in Sichtweite. Doch die Grenzmauer ist an allen Stellen geschlossen – es war also wirklich nur Gerücht. Unser Fahrer lacht laut auf und dreht ab. Auf der Rückfahrt wird laut diskutiert, wer diese Fake News in die Welt gesetzt habe.

Es wird deutlich, dass die derzeitige politische und militärische Lage meine Forschung hier prägt. Viele Menschen auf die ich treffe und denen ich von meinem Dissertationsvorhaben erzähle, reagieren zu Beginn abweisend und verständnislos. „Wir befinden uns hier in einem Krieg und du willst Interviews führen“ ist eine häufige und auch verständliche Aussage. Meistens sind die Journalisten und Medienarbeiter dann doch bereit zu sprechen, vor allem wenn sie von meinen Versuchen erfahren, in Deutschland auf Afrin und die Situation in Rojava aufmerksam zu machen.

Ein Blick in einen der mehreren ANHA-Redaktionsräume

In den letzten Tagen konnte ich so zum Beispiel mit Dilsar Cudi sprechen. Er ist Chefredakteur der ANHA-Nachrichtenagentur. Bei unserem Gespräch wird zum ersten Mal das Sprachproblem deutlich, das ich in der Region habe. Nur wenige sprechen hier Englisch, Türkisch oder Deutsch – also die Sprachen, mit denen ich mich verständigen kann. Mein Kurdisch reicht nicht aus, um wissenschaftliche Interviews zu führen. Wir lösen das Problem aber auf einfache Art und Weise: Cudi versteht Türkisch, kann also meine Fragen nachvollziehen und antwortet dann auf Kurmandschi, was wiederum ich genug verstehe, um Anschlussfragen stellen zu können.
Am Nachmittag des 12. März treffe ich die türkische Journalistin Gamze Kafar, die seit einigen Monaten für Arti TV (http://artitv.tv/) beziehungsweise Arti Gercek (http://www.artigercek.com/) in der Region arbeitet. Die beiden Medien sitzen in Deutschland/Köln und haben vor allem kurdische und türkische Journalisten um sich gesammelt, die aus der Türkei ins Exil gehen mussten. Wir sprechen über ihre Arbeit in Rojava, Medienfreiheit und den Umgang der Bevölkerung mit Journalisten. Ein interessantes Gespräch, das ihr in Auszügen dann in der Dissertation nachlesen könnt.

Bemal Xwediwar, Chefredakteur der Zeitschrift „Demokratischer Mittlerer Osten“

Weiterer Gesprächspartner ist Bemal Xwediwar, Chefredakteur der Theoriezeitschrift „Demokratischer Mittlerer Osten“. Die Zeitschrift erscheint seit 2005 alle drei Monate in Bagdad, Qamischli, Beirut und Kairo. Sie stellt eine arabisch sprachige Diskussionsplattform für kurdische und arabische Intellektuelle und Aktivisten dar. Die Mehrheit der Autoren sind derzeit Kurden, aber das liegt vorwiegend daran, dass die Redaktion in Qamischli sitzt. Ihr Herausgeberkollektiv selbst besteht aus Kurden und Arabern und die Auflage beträgt zwischen 6-10.000 Stück.

Baki Gül, der gerade erklärt, dass er lieber im stehen moderiert

Des Weiteren habe ich mit Baki Gül, einem der bekanntesten kurdischen Journalisten, gesprochen. Er arbeitet seit 1997 im Medienbereich und war an der Entwicklung und am Aufbau fast aller Medien, die der kurdischen Freiheitsbewegung nahestehen, in irgendeiner Form beteiligt. Das Gespräch war allerdings eher ein Vortrag und kein Interview. Auf eine Frage antwortete er 50 Minuten und so ausführlich, dass sich die meisten anderen erledigten. Eine Besonderheit kurdischer Medien ist, dass die meisten Journalisten ursprünglich keine entsprechende Ausbildung haben und sie den Beruf „learning by doing“ erlernt haben. Eine Schlüsselfigur ist dabei Gül, der seit Jahren an der medieninternen Ausbildung kurdischer Journalisten beteiligt ist.

Narin Dicle, Chefredakteurin von Ronahi TV

Bevor ich euch allerdings mit diesen ganzen Details zu den Interviewpartnern langweile hier noch zum Ende ein kurzer Bericht von einem Besuch bei Ronahi TV, dem größten Fernsehsender Rojavas. Dort treffe ich die Chefredakteurin Narin Dicle, die seit 2004 als Journalistin arbeitet. Der Fernsehsender liegt in Sichtweite der türkischen Grenze in einem großen Haus mit angeschlossenen Studioräumen. Bis letztes Jahr war das Zentrum des Senders noch in Europa, nun sind sie vor einigen Monaten nach Rojava umgezogen und senden direkt vor Ort. Es ist auffällig, dass hier fast nur junge Erwachsene arbeiten, fast keiner ist über 30 Jahre und die Mehrzahl ist weiblich. Darauf angesprochen sagt Narin, dass es ihnen sehr wichtig sei, die Menschen hier auszubilden. Es gebe keine Universität, an der man Journalismus studieren könne. Zwar gibt es eine Akademie, an der Journalismus-Kurse angeboten werden, diese bietet aber derzeit keine Kurse an, wie mir verschiedene andere Gesprächspartner bestätigen. Der Sender sendet in Kurdisch und Arabisch und sei das am weitesten verbreitete Medium in der Region. In der Tat läuft auf vielen Fernsehgeräten in der Stadt Ronahi TV. Die Hierarchien im Sender sind sehr flach. Auf dem Foto seht ihr den Arbeitsplatz der Chefin: einer von vielen im großen Redaktionsraum.
Narin führt mich auf das Dach des Senders. Von dort geht der Blick weit ins türkische Staatsgebiet. „Komm, ich will dir was zeigen“, sagt die Chefredakteurin und deutet auf ein notdürftig verputztes Loch in der Wand. „Hier hat die türkische Armee auf uns mit einer ‚Docka‘ geschossen“ sagt Narin. Docka ist eine schwere Maschinenpistole mit großkalibriger Munition. Auf dem Dach des Fernsehsenders hat eine Kugel zwei Mauern durchschlagen. Anschließend führt sie mich in zwei Treppen hinunter und ich darf an der täglichen Redaktionssitzung teilnehmen – Journalistische Arbeit zwischen Normalität und Kriegszustand, nur zwei Stockwerke voneinander getrennt.

Ein Blick in den Produktionsraum von Ronahi TV

 

Hier nun das Interview über die Arbeit des Information Center of Afrin Resistance:

„Der Widerstand muss stärker werden“

Interview mit Songül Karabulut. Sie ist Mitarbeiterin des Afrin Resistance Information Center und berichtet täglich über die Geschehnisse in Afrin.

Songül Karabulut

Schamberger: Wir sind hier in Qamischli in einem der Zentren des Afrin Resistance Information Centers. Was genau ist das eigentlich?

Karabulut: Das Afrin Resistance Information Center ist entstanden, als am 20. Januar der türkische Staat in Afrin seinen Besatzungskrieg begonnen hat. Das war eine spontane Entscheidung, dass es wichtig ist, die Weltöffentlichkeit über Afrin zu informieren. Denn die Informationslage ist sehr einseitig, vor allem Seitens der Türkei aber auch international. Deshalb musste ein Mechanismus geschaffen werden, um von hier aus Informationen zu verbreiten. Wir haben unsere Arbeit dann am 22. Januar aufgenommen. Wir, dass sind Freiwillige, die als eine Art Arbeitskreis zusammengekommen sind, den es so lange geben wird, bis der Krieg in Afrin vorbei ist. Die Menschen, die hier arbeiten sind in Rojava auch anderweitig eingebunden. Das heißt es sind Menschen aus der Frauenbewegung, aus der Jugendbewegung, die bei der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft, also Tev-Dem, arbeiten. Es sind vor allem freiwillige Internationalisten aus der ganzen Welt, die hier mitarbeiten. Wir sind keine professionelle Pressestelle, aber wir leisen natürlich auf eine Art Pressearbeit. Uns geht es darum die Angriffe des türkischen Staates als auch den Widerstand in Afrin und die Lage eins zu eins an die Öffentlichkeit zu tragen, in Schrift, Foto und Video. Wir wollen der Weltöffentlichkeit Einblick in die Geschehnisse in Afrin geben.

Schamberger: Inwiefern ist die Berichterstattung der Welt einseitig?

Karabulut: Wenn man sich die internationale Berichterstattung anschaut, beziehen sie sich entweder auf türkische Quellen oder auf Institutionen, die nicht vor Ort sind. Zum Beispiel wird sehr viel die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erwähnt, die in London sitzt. Die Quellen aus der Region selbst werden jedoch fast nicht genutzt. Die internationale Presse nimmt immer nur offizielle Quellen her. Sie schauen nicht, was die Betroffenen selbst sagen, wie ihre Informationen aussehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Presse der Zutritt zu Afrin durch das Embargo gegen Nordsyrien und durch das Assad-Regime sehr schwer gemacht wird. Wir kennen diese Mängel und begreifen uns deshalb auch als eine alternative Informationsstelle, eine Art Gegenöffentlichkeit. Außerdem geben wir den Betroffenen in Afrin selbst eine Stimme, indem wir kurze Videos mit ihren Aussagen machen. Das ist uns wichtig.

Schamberger: Und wie reagieren die Mainstreammedien auf euch? Werdet ihr akzeptiert, kommen die auf euch zu und fragen euch?

Karabulut: Begrenzt. Also dafür, dass wir hier sitzen, dass die internationale Presse keinen Zugang nach Afrin hat, müsste der Andrang größer sein, weil wir eben vor Ort sind und Informationen bieten und auch Ansprechpartner vermitteln können. Dafür sind die Anfragen gering. Wir erreichen viel mehr die Öffentlichkeit selbst, als die internationale Presse. Also linke Gruppen, demokratische Kreise, die Zivilgesellschaft. Für die ist unsere Arbeit sehr wichtig. Wir sind auf Twitter aktiv, wir haben eine Internetseite für längere Texte. Unsere Followerzahlen steigen stetig an. Es sind vor allem Menschen, die selbst gegen den Krieg und solidarisch mit dem Widerstand sind. Für sie ist es wichtig, die Entwicklungen über eine alternative Quelle verfolgen zu können.

Schamberger: Wie bekommt ihr die Informationen von vor Ort?

Karabulut: Wir sitzen zwar hier in Qamischli, aber eine Gruppe von uns befindet sich auch direkt in Afrin. Wir haben Kollegen die dort arbeiten. Der Grund, warum wir nicht alle in Afrin sind ist, dass dort die Arbeitsbedingungen sehr schlecht sind. Es gibt wenig Internet und die Telefonverbindung ist auch schlecht. Und für unsere Social Media-Kanäle ist Internet unumgänglich. Aus dem Grund haben wir uns entschieden, nicht alle dort zu sein. Die Kollegen vor Ort lassen uns die Informationen zukommen. Wir stehen insgesamt im Kontakt mit allen relevanten Kreisen in Afrin.

Schamberger: Würdet ihr euch als Journalisten bezeichnen?

Karabulut: Wir haben eine Journalistin unter uns und wir haben alle schon journalistische Arbeit gemacht, zum Beispiel in unterschiedlichen Öffentlichkeitsbüros.

Schamberger: Reagieren denn auch kurdische Medien auf euch?

Karabulut: Unsere Zielgruppe ist es Leute auf Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch zu erreichen. Aber auch viele Kurden folgen uns. Es gibt im Ausland einfach eine große kurdische Diaspora, die sich in diesen Sprachen besser ausdrücken kann.

Schamberger: Wie ist denn die aktuelle Situation in Afrin gerade?

Karabulut: Es ist kritisch. Das Stadtzentrum Afrins ist weitestgehend umzingelt. Sie haben die meisten strategischen Hügel eingenommen und sind dort nun stationiert. Zum Stadtzentrum ist es nicht mehr weit. Die Menschen aus der Umgebung von Afrin sind jetzt auch in der Stadt. Vor Kriegsbeginn haben sich ja ungefähr eine Millionen Menschen im ganzen Kanton Afrin befunden. Die meisten von ihnen sind jetzt im Stadtzentrum, nur wenige sind geflohen. Wir haben dort jetzt also eine sehr hohe Bevölkerungsdichte. Das erhöht bei Angriffen die Gefahr ziviler Opfer. Des Weiteren gibt es derzeit kein fließend Wasser, denn sie haben den Maydanik-Staudamm angegriffen und eingenommen. Anschließend haben sie die Wasserzufuhr zur Stadt gekappt. Seit einigen Tagen gibt es auch in den Läden kein Trinkwasser mehr zu kaufen. Man versucht derzeit Brunnen zu graben, um die Wasserversorgung einigermaßen sicherzustellen. Aber auf Dauer wird das nicht reichen, weil so viele Menschen in der Stadt sind. Das wird ein großes Problem werden. Wir befinden uns kurz vor einer humanitären Katastrophe, denn es befinden sich derzeit noch um die 850.000 Menschen in der Stadt.

Schamberger: Habt ihr als Information Center einen Aufruf an die Welt?

Karabulut: Wir begrüßen die weltweite Solidarität. Wir versuchen diese auch auf unseren Kanälen zu zeigen, also all die Proteste und Erklärungen. Aber leider reicht all das noch nicht aus, um entsprechende Mechanismen in Gang zu setzen, die dafür sorgen könnten die Türkei und ihren völkerrechtswidrigen Krieg aufzuhalten. Deshalb hier der Appell: Der Widerstand muss stärker werden. Jede Stimme, jede Solidaritätserklärung erzeugt Druck. Wir sollten den Widerstand erhöhen und konkrete Forderungen an Institutionen wie die UN stellen. Zuerst muss dafür gesorgt werden, dass die einmonatige Waffenruhe in Syrien eingehalten wird, auch von der Türkei. Außerdem braucht es eine Flugverbotszone über Afrin. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Türkei diesen rechtswidrigen Besatzungskrieg einstellt und sich wieder zurückzieht.

Interview: Kerem Schamberger