Seit Jahren könnt ihr auf diesem Blog und in den sozialen Medien nachlesen, wie politisch aktive Kurd:innen in Deutschland verfolgt werden – sie werden ins Gefängnis gesteckt, sie bekommen die Pässe entzogen oder ihnen wird Abschiebung bedroht. Warum? Weil sie sich für ihre Freiheit und Gleichberechtigung eingesetzt haben. Im Nahen Osten. Und in Deutschland.
Über diese dunkle Seite der Bundesrepublik haben wir nun in den letzten Monaten ein Buch geschrieben: „Geflohen. Verboten. Ausgeschlossen. Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird„. Es erscheint Ende Oktober im Westend-Verlag. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt, da im Herbst der 30. Jahrestag des PKK-Verbots ansteht – bis heute ist es Grundlage der staatlichen Repression. Das Buch ist unsere Antwort auf die Verfolgungspraxis in Deutschland. Denn bisher wissen noch viel zu wenige Menschen, was eigentlich abgeht, wenn es um Kurd:innen geht, die nichts anderes als ihre Grundrechte in Anspruch nehmen wollen.
Wer hat das Buch geschrieben? Allen voran Alexander Glasner-Hummel, der an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zum passenden Thema „Die Wirkungen von Repression auf Öffentlichkeit“ promoviert. Dann Monika Morres, die seit 23 Jahren die verantwortliche Leiterin des Rechtshilfefonds für Kurdinnen und Kurden in Deutschland, AZADÎ e.V. ist und ich.
Die Recherchen zum Buch erstrecken sich schon lange und decken sich mit eigenen Erfahrungen, die maßgeblich durch Interviews ergänzt werden, die wir mit Betroffenen geführt haben. Es ist das erste Werk welches sich die Repression gegen Kurd:innen in Deutschland zum Hauptthema macht.
Hier nun der Klappentext: „Repression gegen Kurden – ein deutsches Demokratiedefizit. Jahrzehntelang wurden sie als „Terroristen“ verunglimpft und ihre Organisationen als „Hauptfeind der inneren Sicherheit“ diffamiert: Kurdinnen und Kurden in Deutschland. Obwohl diese Menschen einst aus ihrer Heimat geflohen sind, um Schutz vor Krieg und Verfolgung zu finden, kriminalisiert der Westen und insbesondere Deutschland fast alle Organisationen der kurdischen Diaspora. Diese Politik wird bis heute mit dem PKK-Verbot von 1993 gerechtfertigt. Jede Bundesregierung, gleich welcher Farbkonstellation, hat diese antikurdische Politik bisher fortgeführt. Erstmalig zeigen Alexander Glasner-Hummel, Monika Morres und Kerem Schamberger mit welch autoritären Methoden Kurdinnen und Kurden hierzulande mundtot gemacht werden. Sie stellen fest: Die Repression gegen die kurdische Bewegung ist ein deutsches Demokratiedefizit.“
Falls ihr Interesse an Buchvorstellungen habt, meldet euch gerne bei uns.